Thursday, July 16, 2009

als "Maestra" in der Kleinstadt Carapegua

Musikerin in Paraguay - das ist vielseitig und viel interessanter, als man glauben moechte!

In der Hauptstadt Asuncion gibt es mehrere Orchester und eine Menge junger, begeisterter Musiker.
Ich wurde in saemtliche Orchester herzlich aufgenommen und sofort integriert.
Man wagt sich ziemlich unbefangen an Wertke wie Richard Strauss: Don Juan, die dritte Brahms, berlioz: Phantastische Symphonie etc. Es macht grossen Spass, mit diesen temperamentvollen, warmherzigen Menschen zu spielen.

Meine eigentliche Aufgabe ist hier, fuer Sonidos de la Tierra da zu sein.

Die Sache ist einfach grossartig: Jugendliche unterrichten Kinder. Kaum sind sie faehig, auch nur einigermassen im Orchester mitzuspielen, werden aus den Kindern Lehrer, und das Wissen und Koennen wird multipliziert.

Letzte Woche war ich in Carapegua, einer Kleinstadt, ca. eine Stunde von Asuncion entfernt.

Dort wurde ein Kurs in Orchesterleitung gegeben. Es kamen Maestro Gilardi aus Argentinien, Laetitia aus Luzern und ich, um die jungen Dirigenten zu unterrichten.
Unter den Anfaengern (zwischen 12 und 17 Jahre alt) waren echte Begabungen zu entdecken.
Sie lernten und uebten zuerst die Grundlagen des taktgebens und Einsaetze, dann sangen wir die Stuecke in der Gruppe (ich legte Wert auf Hoeren und Singen), schliesslich durfte jeder einmal das Orchester dirigieren: den Beginn von Corellis Weihnachtskonzert.

Die fortgeschrittenen Studenten erarbeiteteten unter Maestro Gilardis Leitung die Symphonie Nr.88 von Josef Haydn, Paraguayische Polkas (sehr lustig, da geht der Bass in drei und es wird auf 2 dirigiert) und Beethovens Coriolanouverture.
Das beste Dirigat lieferte eindeutig Abreliado, gewesener Strassenjunge.

Die Hingabe dieser Jugendlichen ans orchester, ihre Freundschaft, ihr Humor sind so mitreissend und wunderbar, dass man es kaum glauben bzw. beschreiben kann.

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